25. April 2014
Vereinigtes Königreich/England und Wales

Children and Families Act 2014

Am 13.3.2014 hat der Children and Families Act 2014 den Royal Assent erhalten. Wesentliche Teile sind am 22.4. in Kraft getreten. Das Gesetz trifft Regelungen zu verschiedenen Bereichen des Kindschafts- und Fürsorgerechts, die nach deutschem Verständnis teilweise dem öffentlichen Recht, teilweise dem Zivilrecht zuzuordnen sind. Dabei liegt der Schwerpunkt auf einer besseren Unterstützung und besserem Schutz für benachteiligte und gefährdete Kinder.

Eine Reihe von Änderungen gibt es beim Umgangsrecht, in dem der Terminus „Contact and residence order“ abgeschafft und durch den Begriff „Child arrangement order“ ersetzt wird, was auch inhaltliche Implikationen hat. Der Kontakt beider Eltern zum Kind soll gestärkt werden; es besteht eine gesetzliche Vermutung dafür, dass ein solcher Kontakt im Interesse des Kindes ist. (Die Einführung einer gesetzlichen Vermutung, nach der ein gemeinsames Sorgerecht [„shared parenting“] im Interesse des Kindes ist, wurde jedoch im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens verworfen.)

Zudem werden umfängliche Änderungen im Adoptionsrecht und im Recht der Pflegekinder umgesetzt. U.a. soll damit die Wartezeit bis zur Adoption für Pflegeheimkinder verkürzt werden. Kinder können künftig bis zum 21. Geburtstag in einer Pflegefamilie verbleiben.

Verfahrensrechtlich gibt es ebenfalls einige Änderungen. U.a. wird die Rolle der Mediation in familienrechtlichen Verfahren gestärkt, indem ein Mediation Information and Assessment Meeting (MIAM), bei dem den Parteien die Vorteile einer außergerichtlichen Streitbeilegung durch einen Mediator erläutert werden, für obligatorisch erklärt wird.

Link zum Gesetzestext

Link zu den amtlichen Erläuterungen

Pressemitteilung der Regierung