20. Februar 2014
Australien

Rechtsprechung zu Vermögensaufteilung geändert

Der australische Family Court hat in dem im Dezember ergangenen und im Januar publizierten Urteil Kane & Kane die Rechtsprechung zur Vermögensaufteilung nach einer Scheidung geändert und die sogenannte Special contribution-Doktrin in Frage gestellt. Nach dieser Doktrin war es möglich, einem der Ehegatten, der – z.B. aufgrund einer besonderen beruflichen Qualifikation oder besonderer beruflicher Fähigkeiten – besonders viel zum Ehevermögen beigetragen hatte, einen größeren Anteil daran zuzusprechen. Diese Doktrin habe im geltenden Recht keine Grundlage. Grundsätzlich sei eine ungleiche Aufteilung zwar möglich, dies jedoch nur aufgrund einer Einzelfallbetrachtung.

Die immer schon umstrittene Special contribution-Doktrin führte in der Praxis oft dazu, dass besonders wohlhabende Männer einen höheren Anteil am Ehevermögen erhielten. Fachleute erwarten, dass das aktuelle Urteil – das noch vor dem High Court angefochten werden kann – soweit es bestehen bleibt dazu führt, dass Frauen finanzstarker Ehemänner in Zukunft wesentlich besser gestellt werden als bisher.

Im konkreten Fall hatte die Vorinstanz dem Ehemann zwei Drittel des aufgrund von ihm getroffener Investitionsentscheidungen erwirtschafteten Vermögensteils zugesprochen.