Mit einem Urteil vom 6.5.2022 hat der Oberste Gerichtshof Chiles entschieden, dass (auch) die allgemeinen Zivilgerichte dafür zuständig sind, eine Kindschaftsfeststellung aufgrund Statusbesitzes nach Art. 4 des Gesetzes 19.253 zu treffen.
Am 6.8.2021 hat der chilenische Staatspräsident Gesetz Nr. 21367 unterzeichnet, mit dem in Art. 54 des Gesetzes über die Zivilehe Ziffer 4 gestrichen wird. Diese sah homosexuelles Verhalten als Scheidungsgrund vor.
Durch Gesetz Nr. 21264 vom 4.9.2020, veröffentlicht am 11.9.2020, wird die Frist von 270 Tagen, die eine Frau bisher nach dem Ende einer Ehe warten musste, bevor sie eine neue Ehe schließen konnte, abgeschafft.
Anfang Juni hat erstmals in Chile ein (erstinstanzliches) Gericht (Richterin Macarena Rebolledo, Segundo Juzgado de Familia de Santiago) die Eintragung eines Kindes als Kind zweier Mütter ins Register angeordnet.
Das Fakultativprotokoll vom 6.10.1999 zum Übereinkommen vom 18.12.1979 zur Beseitigung jeder Diskriminierung der Frau wird für Chile nach Maßgabe von Erklärungen zu Art 5, 8 und 9 des Übereinkommens am 12.6.2020 in Kraft treten.
Am 13.8.2018 hat der Präsident Gesetz Nr. 21.171 unterzeichnet, das das Zivilregistergesetz (Gesetz Nr. 4.808) ändert und ein Nationales Totgeborenenregister einführt.
In Chile wurde ein Gesetzentwurf zur Geschlechtsidentität (Ley de Identidad de Género) in beiden Parlamentskammern verabschiedet und im September 2018 durch den Staatspräsidenten unterzeichnet.